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Dienstag, 11. Oktober 2016
Aaaarrrggghhh
dreadpan, 22:55h
Scheiss Entzug.
Wie lange habe ich diese scheiß Zopiclon jetzt genommen? 11 oder 12 Tage müssen es sein. In der zweiten oder dritten Nacht schon auf zwei Tabletten gesteigert. Die Packung hatte 20 Stück a 7,5 mg. Jetzt sind noch zwei drin. Heute nacht noch, dann morgen gegen mittag mit Tavor das schlimmste abfangen. Tavor habe ich noch 7 Stück a 1 mg. Heute habe ich nachmittags eine nehmen müssen und gerade eben noch eine. Morgen werden auch zwei ausreichen. Dann ist die Frage, ob ich mir noch einmal zwei zum Schlafen gönne, oder morgen abend auf Quetiapin umsteige, womit ich nicht gut schlafen werden kann, womit es mir aber egal sein wird, und mein Quetiapinvorrat ist unerschöpflich, weil es angeblich nicht süchtig macht, was Blödsinn ist, allerding muss man kaum die Dosis steigern und Absetzen ist wenigstens halbwegs erträglich. Nur leider funktioniert man so schlecht mit dem Zeug, Kognition wird schon arg beeinträchtigt. Ich nehme da nur minimale Mengen von, der Schizophrenist nimmt mehr als das zehnfache und ist in der Lage, jeden Tag damit ziemlich gute Texte zu schreiben und ich mit meiner halben Tablette abends (12,5mg) kann nur sabbernd Playstation spielen und The Best of Feminist Cringe 2016 auf Youtube gucken.
Wie lange habe ich diese scheiß Zopiclon jetzt genommen? 11 oder 12 Tage müssen es sein. In der zweiten oder dritten Nacht schon auf zwei Tabletten gesteigert. Die Packung hatte 20 Stück a 7,5 mg. Jetzt sind noch zwei drin. Heute nacht noch, dann morgen gegen mittag mit Tavor das schlimmste abfangen. Tavor habe ich noch 7 Stück a 1 mg. Heute habe ich nachmittags eine nehmen müssen und gerade eben noch eine. Morgen werden auch zwei ausreichen. Dann ist die Frage, ob ich mir noch einmal zwei zum Schlafen gönne, oder morgen abend auf Quetiapin umsteige, womit ich nicht gut schlafen werden kann, womit es mir aber egal sein wird, und mein Quetiapinvorrat ist unerschöpflich, weil es angeblich nicht süchtig macht, was Blödsinn ist, allerding muss man kaum die Dosis steigern und Absetzen ist wenigstens halbwegs erträglich. Nur leider funktioniert man so schlecht mit dem Zeug, Kognition wird schon arg beeinträchtigt. Ich nehme da nur minimale Mengen von, der Schizophrenist nimmt mehr als das zehnfache und ist in der Lage, jeden Tag damit ziemlich gute Texte zu schreiben und ich mit meiner halben Tablette abends (12,5mg) kann nur sabbernd Playstation spielen und The Best of Feminist Cringe 2016 auf Youtube gucken.
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KeinOrt:Finsternis
dreadpan, 16:16h
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Aggressive Psycho-Fotzen
dreadpan, 14:18h
die in der Ubahn Leute anmachen, weil diese sich laut unterhalten, oder weil diese Fenster öffnen, die jene geschlossen haben wollen, weil jene, die Psychotanten, zuerst da waren (primatenhaftes Terretorialverhalten) machen mich selbst GRENZPSYCHIOTISCH AGGRESSIV!!!!!
Nun habe ich ja leider genug Triebkontrolle, um nicht vor Ort auszuflippen und der Schlampe voll eins in die Fresse zu treten, aber offensichtlich dann doch zu wenig Triebkontrolle, um ohne jede Triggerwarnung inakzeptable Gewaltphantasien hier hin zu schreiben, und seien sie noch so rudimentär.
Ich weiß auch nicht, da hat man schon die attention whore Ingeborch von sich abgespaltet und auf einmal kommen die nächsten Persönlichkeitsanteile, die man am liebsten auch abspalten würde. Ist das der Anfang einer wunderbaren Reise in die fröhliche Welt multipler Persönlichkeiten? Und wie soll ich das aggressive mordgierige Tier in mir nennen? Ich denke, ich nenne ihn Norbert.
So hört es sich in Norberts Kopf an:
Und so in meinem Kopf, wenn ich Norbert gerade bezähmt habe, er aber noch nicht ganz eingeschlafen ist:
Nun habe ich ja leider genug Triebkontrolle, um nicht vor Ort auszuflippen und der Schlampe voll eins in die Fresse zu treten, aber offensichtlich dann doch zu wenig Triebkontrolle, um ohne jede Triggerwarnung inakzeptable Gewaltphantasien hier hin zu schreiben, und seien sie noch so rudimentär.
Ich weiß auch nicht, da hat man schon die attention whore Ingeborch von sich abgespaltet und auf einmal kommen die nächsten Persönlichkeitsanteile, die man am liebsten auch abspalten würde. Ist das der Anfang einer wunderbaren Reise in die fröhliche Welt multipler Persönlichkeiten? Und wie soll ich das aggressive mordgierige Tier in mir nennen? Ich denke, ich nenne ihn Norbert.
So hört es sich in Norberts Kopf an:
Und so in meinem Kopf, wenn ich Norbert gerade bezähmt habe, er aber noch nicht ganz eingeschlafen ist:
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Montag, 10. Oktober 2016
Zwischenbericht: Auf eigenen Füßen
heyley, 21:56h
Absturz übers Wochenende. Jeden Morgen stundenlang heulend beim Pflegepersonal gesessen. Anspannung, Angstattacken, Erbrechen, schlechter Schlaf. Die fragen natürlich auch immer nur, was mir hilft, was mir gut tut, und ich weiß es in diesen Momenten einfach nicht.
Immer öfter kam in den letzten Tagen der Hinweis, ich solle mal versuchen, endlich ohne Therapie auszukommen, ohne Klinikaufenthalte, ich solle üben, auf eigenen Füßen zu stehen und zu lernen, was mir gut tut und was ich will, vor allem beruflich. Eine Therapeutin heute sagte, diese Abstürze seien auch eine Möglichkeit, an Aufmerksamkeit, Verständnis und Liebe zu kommen. Ich wisse nicht, wie ich mir das auf „gesunde“ Weise holen kann, und deswegen müsse ich immer so krank werden. Ich suche unbewusst eine Möglichkeit, immer in Therapie zu bleiben, immer wieder jemanden in meinem Leben zu haben, der mir hilft, der sich kümmert, immer wieder von meinen Freunden und meiner Familie betüddelt zu werden. Den Hinweis verstehe ich. Ich sehe ja auch ein, dass ich nicht ewig in Therapie sein kann, dass ich mich irgendwann den Lebensrealitäten stellen muss. Aber wenn mein Unbewusstes dann SOLCHE Reaktionen hervorzaubert, fühle ich mich auch irgendwie machtlos.
Immer öfter kam in den letzten Tagen der Hinweis, ich solle mal versuchen, endlich ohne Therapie auszukommen, ohne Klinikaufenthalte, ich solle üben, auf eigenen Füßen zu stehen und zu lernen, was mir gut tut und was ich will, vor allem beruflich. Eine Therapeutin heute sagte, diese Abstürze seien auch eine Möglichkeit, an Aufmerksamkeit, Verständnis und Liebe zu kommen. Ich wisse nicht, wie ich mir das auf „gesunde“ Weise holen kann, und deswegen müsse ich immer so krank werden. Ich suche unbewusst eine Möglichkeit, immer in Therapie zu bleiben, immer wieder jemanden in meinem Leben zu haben, der mir hilft, der sich kümmert, immer wieder von meinen Freunden und meiner Familie betüddelt zu werden. Den Hinweis verstehe ich. Ich sehe ja auch ein, dass ich nicht ewig in Therapie sein kann, dass ich mich irgendwann den Lebensrealitäten stellen muss. Aber wenn mein Unbewusstes dann SOLCHE Reaktionen hervorzaubert, fühle ich mich auch irgendwie machtlos.
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Mittwoch, 5. Oktober 2016
Pälzisch für Anfänger
heyley, 19:26h
Liebe Leser, hiermit melde ich mich aus der Pampa. Vier Wochen Kontaktsperre und fehlendes W-Lan in der Klinik (ist nur für Privatpatienten zugänglich, und sonst gibt es im Ort nur einen Hotspot, wo man eine Stunde täglich in der Kälte sitzen und surfen kann) ließen meinerseits keine Mitarbeit an diesem Blog zu. Aber jetzt sitze ich hier draußen und kann berichten!
Auf den ersten Blick ist das hier ein ganz weltfremder Laden. Pampa, Wald, Berge, Menschen mit psychischen Erkrankungen und ohne Handy oder sonstigem Kontakt zur Außenwelt. Die ersten Tage konnte ich mich auch nur schwer drauf einlassen und habe fast den ganzen Tag im Zimmer gehockt und geweint. Dann ging es eine Woche lang bergauf, dann ging es eine Woche lang wieder schlecht und ich wollte alles abbrechen und mich zu Hause verschanzen, und jetzt fühle ich mich eigentlich ganz wohl. Ich bin umgeben von netten Menschen. Klar, ein paar Quoten-Idioten sind immer dabei. Eine Frau zum Beispiel atmet und weint überall, wo Gruppen zusammentreffen, so laut und emotional, dass man sich kaum noch unterhalten kann, hat dabei aber riesige Kopfhörer auf und will offensichtlich nicht angesprochen werden. Ein Mann eckt an, indem er die ostdeutschen Mitpatienten mit Stasi-Rängen anredet. Dann gibt es eine, die die inoffizielle Klinikketza (der Ketar hat theoretisch ein Zuhause, dort geht er aber nur zum Essen hin, den Rest des Tages tigert er übers Klinikgelände, lässt sich streicheln und treibt in der Waschküche sein Unwesen) nachts zum Schlafen mit in Bett genommen hat, als sei das ihr persönliches Haustier. Dramen untereinander gibt es auch, ein Kerl zum Beispiel hat andauernd was mit verschiedenen Frauen angefangen und dann wieder fallenlassen, wenn es ihm zu langweilig wurde. Er reiste relativ schnell nach meiner Anreise ab, aber man spricht noch jetzt auf dem Klinikgelände über ihn und welche seiner Mätressen er angeblich am liebsten gemocht haben soll.
Aber größtenteils gestaltet sich das Zusammenleben hier harmonisch, jeder deckt mal für die anderen den Tisch und man geht gemeinsam gern in das einzige Café am Ort.
Über die Therapien könnte ich hier ganze Bücher schreiben, dafür reicht die eine Hotspot-Stunde nicht aus. Ich wollte nur mal einen Gruß da lassen und berichten, dass es mir ganz gut geht, natürlich mit den üblichen Schwankungen. Die werden allerdings durch das Klinikumfeld ein bisschen abgefedert. Neulich wachte ich nachts mit Angstattacken auf und dachte Och nö, nicht schon wieder. Aber wenn man dann erstmal die ersten drei-vier Pflichttermine pro Tag absolviert hat, geht es irgendwie dann doch. Ich mache mir ein bisschen Sorgen, dass es dann zu Hause wieder nicht mehr geht. Dann bin ich nämlich offiziell völlig ratlos.
Auf den ersten Blick ist das hier ein ganz weltfremder Laden. Pampa, Wald, Berge, Menschen mit psychischen Erkrankungen und ohne Handy oder sonstigem Kontakt zur Außenwelt. Die ersten Tage konnte ich mich auch nur schwer drauf einlassen und habe fast den ganzen Tag im Zimmer gehockt und geweint. Dann ging es eine Woche lang bergauf, dann ging es eine Woche lang wieder schlecht und ich wollte alles abbrechen und mich zu Hause verschanzen, und jetzt fühle ich mich eigentlich ganz wohl. Ich bin umgeben von netten Menschen. Klar, ein paar Quoten-Idioten sind immer dabei. Eine Frau zum Beispiel atmet und weint überall, wo Gruppen zusammentreffen, so laut und emotional, dass man sich kaum noch unterhalten kann, hat dabei aber riesige Kopfhörer auf und will offensichtlich nicht angesprochen werden. Ein Mann eckt an, indem er die ostdeutschen Mitpatienten mit Stasi-Rängen anredet. Dann gibt es eine, die die inoffizielle Klinikketza (der Ketar hat theoretisch ein Zuhause, dort geht er aber nur zum Essen hin, den Rest des Tages tigert er übers Klinikgelände, lässt sich streicheln und treibt in der Waschküche sein Unwesen) nachts zum Schlafen mit in Bett genommen hat, als sei das ihr persönliches Haustier. Dramen untereinander gibt es auch, ein Kerl zum Beispiel hat andauernd was mit verschiedenen Frauen angefangen und dann wieder fallenlassen, wenn es ihm zu langweilig wurde. Er reiste relativ schnell nach meiner Anreise ab, aber man spricht noch jetzt auf dem Klinikgelände über ihn und welche seiner Mätressen er angeblich am liebsten gemocht haben soll.
Aber größtenteils gestaltet sich das Zusammenleben hier harmonisch, jeder deckt mal für die anderen den Tisch und man geht gemeinsam gern in das einzige Café am Ort.
Über die Therapien könnte ich hier ganze Bücher schreiben, dafür reicht die eine Hotspot-Stunde nicht aus. Ich wollte nur mal einen Gruß da lassen und berichten, dass es mir ganz gut geht, natürlich mit den üblichen Schwankungen. Die werden allerdings durch das Klinikumfeld ein bisschen abgefedert. Neulich wachte ich nachts mit Angstattacken auf und dachte Och nö, nicht schon wieder. Aber wenn man dann erstmal die ersten drei-vier Pflichttermine pro Tag absolviert hat, geht es irgendwie dann doch. Ich mache mir ein bisschen Sorgen, dass es dann zu Hause wieder nicht mehr geht. Dann bin ich nämlich offiziell völlig ratlos.
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