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Montag, 6. Februar 2017
Reha, zweite Woche
heyley, 19:32h
Müde und erschöpft bin ich immer noch an den meisten Tagen, wenn ich nach Hause komme. Aber ich lerne vieles, und wenn man sich mal an den Rhythmus gewöhnt hat, ist es eigentlich auch ganz schön, mal wieder einen Grund zu haben, aufzustehen und etwas aus dem Tag zu machen.
Vor allem sehe ich gerade ein, dass das Thema "Arbeit" nur eines von vielen in meinem Leben ist, und diese Erkenntnis tut mir sehr gut. Klar, es ist was Wichtiges, es ist etwas, worauf ich gerade sehr viel Kraft und Energie verwenden muss, aber es ist nicht alles.
Über die Leute in der Reha könnte ich Romane schreiben. Da wäre der lustige Physiotherapeut, der redet, als führe er gerade ein Kabarett auf ("Klar haben Sie an den Rippen auch Muskulatur, aber die Frage ist: Wie aktiv sind denn die Johnnys?!"). Da ist die Psychotherapeutin, die ständig irgendwelche bemalten Kärtchen dabei hat, und wir sollen uns dann das aussuchen, das zur heutigen Stimmung passt. Es gibt eine Mitpatientin, die permanent über Sexspielzeug redet und einen Mitpatienten, der im Sport bei allen Übungen vor sich hinmurmelt: "Auch das noch.", "Wie soll das denn gehen?" Mit einem Mitpatienten habe ich mich am Freitag angelegt. Ich dachte immer, das wäre nicht meine Art, aber wenn man mich lange genug ärgert, ist es wohl doch meine Art, zu sagen, dass ich genervt bin und jetzt meine Ruhe haben will. Der Typ redet überall dazwischen, auch den Therapeuten, wie ein kleines Kind, das ständig Aufmerksamkeit braucht. Vermutlich ist das sein Krankheitsbild, weiß ich nicht.
Heute Vorstellungsgespräch gehabt. Lief nicht gut, bitte keine Fragen, danke.
Vor allem sehe ich gerade ein, dass das Thema "Arbeit" nur eines von vielen in meinem Leben ist, und diese Erkenntnis tut mir sehr gut. Klar, es ist was Wichtiges, es ist etwas, worauf ich gerade sehr viel Kraft und Energie verwenden muss, aber es ist nicht alles.
Über die Leute in der Reha könnte ich Romane schreiben. Da wäre der lustige Physiotherapeut, der redet, als führe er gerade ein Kabarett auf ("Klar haben Sie an den Rippen auch Muskulatur, aber die Frage ist: Wie aktiv sind denn die Johnnys?!"). Da ist die Psychotherapeutin, die ständig irgendwelche bemalten Kärtchen dabei hat, und wir sollen uns dann das aussuchen, das zur heutigen Stimmung passt. Es gibt eine Mitpatientin, die permanent über Sexspielzeug redet und einen Mitpatienten, der im Sport bei allen Übungen vor sich hinmurmelt: "Auch das noch.", "Wie soll das denn gehen?" Mit einem Mitpatienten habe ich mich am Freitag angelegt. Ich dachte immer, das wäre nicht meine Art, aber wenn man mich lange genug ärgert, ist es wohl doch meine Art, zu sagen, dass ich genervt bin und jetzt meine Ruhe haben will. Der Typ redet überall dazwischen, auch den Therapeuten, wie ein kleines Kind, das ständig Aufmerksamkeit braucht. Vermutlich ist das sein Krankheitsbild, weiß ich nicht.
Heute Vorstellungsgespräch gehabt. Lief nicht gut, bitte keine Fragen, danke.
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Samstag, 28. Januar 2017
Na toll, wieder durch die Psychopathen-Prüfung durchgefallen!
dreadpan, 17:18h
Es gibt keine klaren Anzeichen dafür, dass Sie an einer
psychopathischen / antisozialen Persönlichkeitsstörung leiden..
Sie erreichen jedoch 56,25% auf Skala 1, welche die zentralen Persönlichkeitsaspekte der Psychopathie erfaßt, die die zwischenmenschlichen und affektiven/emotionalen Defizite dieser Persönlichkeitsstörung (z.B. oberflächliche Emotionen und Charme, Manipulativität, Mangel an Einfühlungsvermögen) betreffen und bei der Zusammenhänge mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, geringer Ängstlichkeit, reduzierten Stressreaktionen und geringem Suizidrisiko gefunden wurden.
Skala 1 ist aber auch assoziert mit Extrovertiertheit und positiven Affekten - die betreffenden Personen erreichen üblicherweise hohe Werte bei Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden, bestimmte Aspekte dieser Persönlichkeitsstörung können also sogar vorteilhaft für den "Psychopathen" sein (hinsichtlich sozialer Anpassungs- und Integrationsfähigkeit, aber auch, wenn es um das Profitieren aus der Manipulation anderer oder Lügen geht).
Sie erreichen jedoch 33,33% auf Skala 2, welche die Aspekte des antisozialen Verhaltens (z.B. kriminelle Aktivitäten, Impulsivität, Verantwortungslosigkeit, geringe Verhaltenskontrolle, Jugendkriminalität) betrifft und bei der Zusammenhänge mit reaktivem Zorn, Schwierigkeiten bei der sozialen Integration und Anpassung, Sensations- und Erlebnislüsternheit, Angstpotenzial, erhöhtes Suizidrisiko, geringer sozioökonomischer Status, Neigung zu Kriminalität und impulsiver Gewalt gefunden wurden.
Sie erreichen jedoch 75,00% in anderen relevanten Bereichen, was auf diese Persönlichkeitsstörung hindeuten könnte.
Sie haben möglicherweise einzelne antisoziale bzw. psychopathische Verhaltensanteile, aber nicht in einer Form, die gemäß den Standards die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung rechtfertigen würde.
Wert: 18 von 38 [18:9/6/3]
psychopathischen / antisozialen Persönlichkeitsstörung leiden..
Sie erreichen jedoch 56,25% auf Skala 1, welche die zentralen Persönlichkeitsaspekte der Psychopathie erfaßt, die die zwischenmenschlichen und affektiven/emotionalen Defizite dieser Persönlichkeitsstörung (z.B. oberflächliche Emotionen und Charme, Manipulativität, Mangel an Einfühlungsvermögen) betreffen und bei der Zusammenhänge mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, geringer Ängstlichkeit, reduzierten Stressreaktionen und geringem Suizidrisiko gefunden wurden.
Skala 1 ist aber auch assoziert mit Extrovertiertheit und positiven Affekten - die betreffenden Personen erreichen üblicherweise hohe Werte bei Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden, bestimmte Aspekte dieser Persönlichkeitsstörung können also sogar vorteilhaft für den "Psychopathen" sein (hinsichtlich sozialer Anpassungs- und Integrationsfähigkeit, aber auch, wenn es um das Profitieren aus der Manipulation anderer oder Lügen geht).
Sie erreichen jedoch 33,33% auf Skala 2, welche die Aspekte des antisozialen Verhaltens (z.B. kriminelle Aktivitäten, Impulsivität, Verantwortungslosigkeit, geringe Verhaltenskontrolle, Jugendkriminalität) betrifft und bei der Zusammenhänge mit reaktivem Zorn, Schwierigkeiten bei der sozialen Integration und Anpassung, Sensations- und Erlebnislüsternheit, Angstpotenzial, erhöhtes Suizidrisiko, geringer sozioökonomischer Status, Neigung zu Kriminalität und impulsiver Gewalt gefunden wurden.
Sie erreichen jedoch 75,00% in anderen relevanten Bereichen, was auf diese Persönlichkeitsstörung hindeuten könnte.
Sie haben möglicherweise einzelne antisoziale bzw. psychopathische Verhaltensanteile, aber nicht in einer Form, die gemäß den Standards die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung rechtfertigen würde.
Wert: 18 von 38 [18:9/6/3]
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Mittwoch, 25. Januar 2017
Leys Weg aus der Krise... Äh. Naja.
heyley, 17:32h
Erster Tag in der Reha.
"Guten Morgen, Frau Ley, füllen Sie bitte dies, dies, das, das hier auch noch und diese siebzehn Seiten vollständig aus. Sie haben heute Gespräche mit der Verwaltung, der Pflege, ihrer Therapeutin, der Ärztin und dem Chefarzt. Alles hintereinander weg. Aber kommen Sie erstmal an, wir wollen Sie nicht überfordern."
Verwaltung: "Wir brauchen hier für alles Ihre Unterschrift. Wenn wir uns einen Kaffee im Personalbüro holen, müssen Sie auch sofort kommen und uns gegenzeichnen, dass wir das dürfen."
Pflege: "Ich habe früher in der gleichen Einrichtung gearbeitet wie Sie. Gut, dass Sie sich haben krankschreiben lassen, das hält man ja auf die Dauer nicht aus."
Therapeutin: "Sie sind aber noch ganz schön belastet, oder? Bitte, weinen Sie ruhig, aber wir müssen schon auch ein bisschen auf die Zeit gucken..."
Ärztin: "Und Sie haben wirklich keine Probleme mit Alkohol oder Drogen?"
Chefarzt: "Wir sollen hier einschätzen, wie belastbar Sie sind, ob Sie wieder arbeiten können, wann und wo. Das müssen wir halt auch testen."
Alle Mitpatienten: "Ich bin die kränkste Person der Welt. Ich kann nicht mehr. Ich werd jetzt erstmal mindestens zwei Jahre krank machen, Reha hin oder her. Ich bin so furchtbar krank. Das Essen hier ist so schlimm, ich hab seit meiner Schulzeit nicht so schlecht gegessen. Es ist so ein Stress hier. Ich muss jetzt erstmal eine rauchen, so ein Stress ist das hier alles. Und kalt ist es hier auch. Und ich bin so furchtbar krank."
Ley: "Uff."
"Guten Morgen, Frau Ley, füllen Sie bitte dies, dies, das, das hier auch noch und diese siebzehn Seiten vollständig aus. Sie haben heute Gespräche mit der Verwaltung, der Pflege, ihrer Therapeutin, der Ärztin und dem Chefarzt. Alles hintereinander weg. Aber kommen Sie erstmal an, wir wollen Sie nicht überfordern."
Verwaltung: "Wir brauchen hier für alles Ihre Unterschrift. Wenn wir uns einen Kaffee im Personalbüro holen, müssen Sie auch sofort kommen und uns gegenzeichnen, dass wir das dürfen."
Pflege: "Ich habe früher in der gleichen Einrichtung gearbeitet wie Sie. Gut, dass Sie sich haben krankschreiben lassen, das hält man ja auf die Dauer nicht aus."
Therapeutin: "Sie sind aber noch ganz schön belastet, oder? Bitte, weinen Sie ruhig, aber wir müssen schon auch ein bisschen auf die Zeit gucken..."
Ärztin: "Und Sie haben wirklich keine Probleme mit Alkohol oder Drogen?"
Chefarzt: "Wir sollen hier einschätzen, wie belastbar Sie sind, ob Sie wieder arbeiten können, wann und wo. Das müssen wir halt auch testen."
Alle Mitpatienten: "Ich bin die kränkste Person der Welt. Ich kann nicht mehr. Ich werd jetzt erstmal mindestens zwei Jahre krank machen, Reha hin oder her. Ich bin so furchtbar krank. Das Essen hier ist so schlimm, ich hab seit meiner Schulzeit nicht so schlecht gegessen. Es ist so ein Stress hier. Ich muss jetzt erstmal eine rauchen, so ein Stress ist das hier alles. Und kalt ist es hier auch. Und ich bin so furchtbar krank."
Ley: "Uff."
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