):):):):):):):):):): Morgen, Tief! :(:(:(:(:(:(:(:(:(:(

Gerade heute hatten wir in der Reha-Therapiegruppe das Thema: Es gibt so Leute, die andere zum Lachen bringen und total herzlich und freundlich und nett sind, und tief in sich so sterbensunglücklich, man kann eigentlich gar nicht glauben, dass es sich um die selbe Person handelt. Und ich komme nach Hause und lese Zeitung und finde das hier: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/polizei/bvg-rapper--is-mir-egal--saenger-kazim-akboga-ist-tot-25732462 Mich macht diese Nachricht sehr betroffen, nicht nur, weil mal wieder jemand Berühmtes gestorben ist, der zu jung von uns ging, blabla, sondern weil mich gerade in der Reha jetzt der Gedanke beschäftigt, wie wenig man den Menschen hinter die Fassade schauen kann. Wir sitzen da und öffnen und so gut wir können und machen den ganzen Tag Therapie und sprechen alles an, was in uns so vorgeht - aber da draußen laufen tausende Leute herum, die die Hilfe mindestens genau so nötig hätten und von denen niemand es weiß. Sehr traurig.

Bei Suizid hat man immer das Gefühl, man hätte die Menschen retten können. Ich war in den letzten Wochen allerdings auch auf zwei Beerdigungen von viel zu jungen Leuten, bei denen es nicht zu verhindern war, also kein Suizid. Selbst das war schon kaum zu ertragen. Und es relativiert so vieles. Ich war schon oft verzweifelt wegen totalem Killefit, wenn ich das zu dem Leid der trauernden Angehörigen in Beziehung setze - oder auch zum vorangegangenen Leid der Verstorbenen, denke ich, stell dich nicht so an, dein Leben ist toll.

Ich halte es da lieber wie der Sänger Kazim Akboga, der einmal die weisen Worte äußerte: Is mir egal! Kenn ich nicht, interessiert mich nicht, wenn er sich offt, dann ist das sein Problem! Bzw. jetze halt nicht mehr.