Sonntag, 28. August 2016
Höflich zu sich selbst.
Meine Therapeutin hat immer gesagt: "Es ist zu viel verlangt, GUT zu sich selbst zu sein. Versuchen Sie einfach, HÖFLICH zu sich selbst zu sein. Das genügt vielleicht."
Die Therapeutin fehlt mir. Sie hat zwar gesagt, wir kommen miteinander nicht weiter und sie weiß nicht mehr, was sie für mich tun kann, aber sie war wenigstens da. Und jetzt? Mit wem kann ich jetzt noch so offen und ehrlich über mein Innenleben sprechen?
Das Innenleben gibt ja keine Ruhe, nur weil jetzt die Therapie ausgelaufen ist und sie nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat. Das Innenleben rattert und rödelt weiter vor sich hin. Das Leben mit diesem Psychokram ist wie ein Leben im Schützengraben.

Heute Gottesdienst, zum ersten Mal seit Ewigkeiten. Nur alte Leute, und ich. Die sind alle irgendwie durchs Leben gekommen, habe ich mir gedacht, also schaffe ich das auch. Und das Thema der Predigt: Angst. "Wer immer nur in Angst lebt, kann gar nicht richtig leben, sondern nur überleben." Ich finde, das fasst es ganz gut zusammen. Überleben, einfach dran bleiben. Kein Wachstum, keine Abenteuer, keine großen Neuigkeiten. Aber da bleiben. Weiter existieren. Und irgendwann kommt dann auch wieder die Kraft fürs Abenteuer, bin ich mir sicher.

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Freitag, 26. August 2016
Domäne.
Guten Abend. Ich bin Ley, und ich bin es leid. So kann ich meine Einstellung zur Krankheit, zum Leben und zum ganzen Rest derzeit wohl am besten zusammenfassen.

Heute Besuch im Baumarkt und in der Poco Domäne mit Papa. Ich wollte Rollos für meine Fenster kaufen, und er hat ein Auto und mir angeboten, mich zu sowas immer hin zu fahren. Sehr nett. Nun, ich habe nicht meinen besten Tag, ich schleiche ein Medikament ein, habe einen Klinikaufenthalt vor mir und bin es wie bereits erwähnt leid, mit überhaupt irgendwem über irgendwas zu sprechen, weil ich derzeit von nichts Anderem erzählen kann als meinem Medikament und meinem bevorstehenden Klinikaufenthalt. Kann ich selber schon nicht mehr hören. Ich also super-müde und genervt in den Baumarkt. Rollos abgeholt. Zu Hause stellt sich heraus, die sind nicht zur Deckenmontage geeignet, obwohl das ausdrücklich so auf der Bestell-Webseite stand. Also wieder hin und zurückerstatten lassen. Papa sagt, fahren wir doch noch zur Domäne, da finden wir bestimmt was. Ich hab deine Fenster ausgemessen, ein Meter mal einsachtzig wäre ideal. Ich: Papa, bist du sicher, ich hab 1,20m gemessen. Papa: Ja, doch, ich hab extra gerade nachgemessen, ein Meter reicht.
In der Domäne: Es ist heiß, mein Herz rast, mir ist schlecht von dem Scheiß-Medikament, und es gibt einfach keine Rollos zur Deckenmontage, oder nur hässliche, oder zu teure. Ich halte tapfer durch, da finden wir tatsächlich noch welche, ganz hinten in der Ecke, 100x240cm, sogar herabgesetzt. Die nehmen wir mit.
Im Auto ist es auch heiß. Ich bin todmüde, weil ich durch das Einschleichen gestern Nacht kaum geschlafen habe, und will eigentlich nur nach Hause, das Rollo anschrauben, das Rollo herunterlassen und schlafen. Aber zu Hause stellt sich heraus: Ein Meter ist zu wenig. Es hätten eins zwanzig sein müssen. Natürlich ist herabgesetzte Ware vom Umtausch ausgeschlossen. Papa ärgert sich über seinen Fehler und sagt, er geht morgen nochmal hin und versucht sein Glück. Ich sitze, nachdem er weg ist, noch eine ganze Weile einfach in der Küche und starre vor mich hin.
Nicht wegen dem verplauzten Abend und den herausgeschmissenen 25 Euro und weil ich jetzt gar keine Rollos habe. Sondern weil Papa seit einem Jahr so hilflos ist in meiner Gegenwart. Jeder Blick von ihm sagt Kind, was ist eigentlich mit dir los, ich verstehe es nicht.

Und ich kann es ihm nicht erklären. Ich versteh's ja auch nicht.

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Was is das hier?
Das is hier ein neues Blog über Angst und Depressionen und anderen Psychokram. Wir schreiben tapfer Einiges von dem auf, was uns so Furchtbares passiert in unseren Leben, also wir zwei Blogger, die HeyLey und ich. Und was uns zu dem Furchtbaren so einfällt.

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Erster ernstgemeinter Eintrag
Das Blog is über Angst und Depressionen. Nicht über Luxusscheiss und schon gar nicht über *******.
Ich schreibe später irgendwann vielleicht mal so nen kurzen Steckbrief zu meiner Person, heute bin ich zu fertig dafür (Authentizität!!!!) Fertig von einem netten Treffen mit einer netten Bekannten zum Eisessen. Gute Gespräche gehabt, keinen Streit oder so, aber ich musste mich hinterher trotzdem erstmal zwei Stunden hinlegen, weil es mich so fertig gemacht hat. Das Soziale, das Zwischenmenschliche, aber auch das bl0ße Erwähnen von Gefühlen und so einem Scheiß. Sicher hat es nicht geholfen, dass wir fast ausschließlich über Therapieformen, Psychologie im Allgemeinen und unsere dysfunktionalen Familien gesprochen haben. Auf jeden Fall hat mich das voll aufgerieben, wie es das fast immer tut. Aber ich kann mich auch am Thema amerikanische Sitcoms aufreiben, wenn die Diskussion nur lange genug dauert und echte Menschen mit echten menschlichen Eigenschaften involviert sind, dann bin ich danach immer fertig. Vielleicht sollte ich nur noch mit künstlicher Intelligenz kommunizieren? Der Turing Test wurde doch neulich schon bestanden.

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Donnerstag, 25. August 2016
Ich hab keine Angst vor der Hölle.
Ich war schon da.

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Depressionen sind kacke.

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Ein Hoch auf das Morgentief!
Und eine eins, eine glatte,
für die gute Morgenlatte!

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