Donnerstag, 27. Juli 2017
FYI
Liebe Leserschaft,
es gibt mich noch. Ich bin nicht gestorben, oder abgetaucht, oder entführt worden. Und eigentlich hab ich auch nichts Besseres zu tun. Ich hab nur sehr lange nichts gepostet. Ich hab im Untergrund an meiner Stabilität und dem Aufbau meiner Belastbarkeit gearbeitet.
Und ich bin verliebt. Nein, ich muss euch enttäuschen, nicht in Dreadpan. (Das wäre sehr lustig, wenn wir beide so lange nichts geschrieben haben, weil wir zusammengekommen wären, und es uns jetzt total toll ginge und wir einfach kein Depressionsblog mehr unterhalten müssten, weil wir ja einander haben und alles gut ist. Eigentlich wäre das so lustig, dass wir es glatt machen müssten, wir alten Scherzkekse, aber es geht leider nicht. For obvious reasons.) Ich bin verliebt in einen ganz tollen Mann, der mich so annimmt wie ich bin, mit meinen ganzen Macken und Absonderlichkeiten (er sagt immer, für ihn sind es keine. Pfff, was weiß der schon.) und mich in allem, was ich tue, unterstützt. Ich dachte ich meinen letzten zehn Jahren Single-Dasein, so jemanden gäbe es gar nicht.
Das heißt jetzt nicht, dass ich hier nichts mehr schreiben könnte. Meine Depressionen und Ängste und Überempfindlichkeiten hab ich ja trotzdem. Ich kann zwar jetzt so empirisch sagen, dass die Verliebtheit und Zweisamkeit sich positiv darauf auswirkt, aber weggezaubert ist es auch nicht. (Wär auch zu schön.) Ich glaube, ich habe tatsächlich so lange nichts geschrieben, weil es mir ohne Dreadpan keinen Spaß macht und der dem Bloggen ja abgeschworen hat. Ja, schade. Vielleicht erbarmt er sich jetzt mal wieder.

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Montag, 29. Mai 2017
Guten Morgen, Tief!
gUTEN aBEND, bREAKDOWN!

EINS ZWO TESTING. IMMER NOCH KAPUTTET GEHIRN. CHARITE EMPFIEHLT "schema therapie". seit zwo wochen ernähre ich mich gesund und nehme auch langsam ab. mal sehen, ob das hilft. ansonsten panikattacken nehmen eher zu. hatte gehofft, ich kann medikation reduzieren, werde aber wohl wechseln. nächste woche ist gesundheitsscheck, da werde ich erstmal wieder ganz ganz tolle blutwerte vor den latz geknallt bekommen und wieder panisch werden. naja, ignoranz ist auch nicht die lösung, also daten akzeptieren und überlegen, was sich daraus für notwendigkeiten ableiten lassen.

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Mittwoch, 1. März 2017
Noch zwei Wochen
Noch zwei Wochen in der Reha. Ich bin platt, ich bin bereichert, ich bin fasziniert, ich bin rückentrainiert, ich bin erschöpft, ich bin herausgefordert, ich bin angespannt, ich bin achtsam, ich bin griesgrämig, ich bin in Plauderstimmung, ich bin empathisiert (Häh? Na, ihr wisst schon), ich bin erneuert, ich bin zertrümmert, ich bin alles ein bisschen, und noch ganz vieles, das ich gar nicht bewusst merke. Vor allem will ich nicht, dass es zu Ende ist. Hinter dem Ziel lauert die Ziellosigkeit! Was mach ich denn dann wieder den ganzen Tag? Was mach ich denn, wenn der geplante Weg nicht klappt? Und worüber reg ich mich dann auf? Es ist seltsam, im Moment raubt es mir noch alle Energie und ich komme jeden Tag nach Hause und bin so gut wie tot, aber ich weiß jetzt schon, dass es nicht besser sein wird, wenn es endet.

Heute Hund vom Mitpatienten gestreichelt. Sehr therapeutisch. Fell ganz weich, Augen ganz wach, so ein nettes Viech. Heute auch Koordinationsaufgabe gemacht, bei der wir und nebeneinander setzen und versuchen sollten, unsere Hand auf Kommando aus der Hand des Nachbarn zu ziehen. Ist ein bisschen schwer zu erklären. Jedenfalls hat mich auch nicht interessiert, wie gut meine Koordination oder die meines Nachbarn funktioniert, ich hab einfach nur genossen, dass jemand anders meine Hand hält. Pathetisch aber wahr. Human Contact, ich sage euch, Kinder, da ist was dran.

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