Montag, 10. Oktober 2016
Zwischenbericht: Auf eigenen Füßen
Absturz übers Wochenende. Jeden Morgen stundenlang heulend beim Pflegepersonal gesessen. Anspannung, Angstattacken, Erbrechen, schlechter Schlaf. Die fragen natürlich auch immer nur, was mir hilft, was mir gut tut, und ich weiß es in diesen Momenten einfach nicht.
Immer öfter kam in den letzten Tagen der Hinweis, ich solle mal versuchen, endlich ohne Therapie auszukommen, ohne Klinikaufenthalte, ich solle üben, auf eigenen Füßen zu stehen und zu lernen, was mir gut tut und was ich will, vor allem beruflich. Eine Therapeutin heute sagte, diese Abstürze seien auch eine Möglichkeit, an Aufmerksamkeit, Verständnis und Liebe zu kommen. Ich wisse nicht, wie ich mir das auf „gesunde“ Weise holen kann, und deswegen müsse ich immer so krank werden. Ich suche unbewusst eine Möglichkeit, immer in Therapie zu bleiben, immer wieder jemanden in meinem Leben zu haben, der mir hilft, der sich kümmert, immer wieder von meinen Freunden und meiner Familie betüddelt zu werden. Den Hinweis verstehe ich. Ich sehe ja auch ein, dass ich nicht ewig in Therapie sein kann, dass ich mich irgendwann den Lebensrealitäten stellen muss. Aber wenn mein Unbewusstes dann SOLCHE Reaktionen hervorzaubert, fühle ich mich auch irgendwie machtlos.

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